PETER  PETTIGREW

Peter Pettigrew ist eine widersprüchliche Persönlichkeit. Ein Junge, der sich nach Anerkennung sehnt, aber selten den Mut findet, wirklich für sich selbst einzustehen. Er zeigt eine gewisse Abenteuerlust und ist bereit, Risiken einzugehen, solange er sich in der Sicherheit seiner Freunde bewegt. Doch während James, Sirius und Remus mit natürlicher Selbstverständlichkeit in ihre Rollen als Anführer, Draufgänger oder Intellektuelle schlüpfen, bleibt Peter in ihrer Mitte oft unscheinbar, ein Mitläufer, der sich an ihre Stärke klammert.  

 

Sein Bedürfnis nach Zugehörigkeit ist nahezu verzweifelt. Er bewundert seine Freunde, insbesondere James und Sirius, insgeheim auf eine fast ehrfürchtige Weise und ist stets bemüht, sich in ihrer Gegenwart zu beweisen. Doch so sehr er sich auch bemüht, ihre Aufmerksamkeit und Anerkennung zu gewinnen, bleibt er doch derjenige, der ihnen hinterherläuft: nicht aus eigener Überzeugung, sondern aus der Angst, ohne sie verloren zu sein. Diese Unsicherheit zeigt sich besonders in Momenten der Gefahr. Während James und Sirius mutig voranschreiten, hält Peter sich lieber im Hintergrund, abwartend und schreckhaft, bis er sicher ist, dass kein unmittelbares Risiko besteht.  

 

Gleichzeitig besitzt Peter eine gewiefte, anpassungsfähige Seite. Er ist einfallsreich, wenn es darum geht, sich Vorteile zu verschaffen oder sich aus brenzligen Situationen herauszuwinden. Diese Fähigkeit, sich geschickt durchzumanövrieren, entspringt jedoch nicht strategischem Kalkül, sondern oft purem Überlebensinstinkt. Er ist kein geborener Anführer, sondern jemand, der sich instinktiv dem anschließt, der ihm den größten Schutz oder die meisten Vorteile bietet und das nicht nur aus Berechnung, sondern auch aus echtem Bedürfnis nach Sicherheit.  

 

Trotz seiner Schwäche für Anpassung und Unterwürfigkeit besitzt Peter eine humorvolle, manchmal alberne Seite. Er genießt es, andere zum Lachen zu bringen, und hat eine Art, sich durch seine Schusseligkeit oder kleine, harmlose Streiche in den Mittelpunkt zu spielen. Doch sein Humor hat oft etwas Unsicheres, fast Verzweifeltes, als würde er ständig versuchen, seinen Platz in der Gruppe zu behaupten. Er braucht Bestätigung und fürchtet Ablehnung, weshalb er selten offen widerspricht oder sich gegen den Gruppenzwang auflehnt.  

 

Hinter dieser Fassade verbirgt sich jedoch auch eine dunklere Seite: Wenn es hart auf hart kommt, zeigt Peter einen erschreckenden Egoismus. Seine Loyalität ist nicht bedingungslos. Se besteht nur so lange, wie sie ihm nützt. In Momenten, in denen seine eigene Haut auf dem Spiel steht, ist er bereit, andere zu verraten, wenn es ihm das Überleben sichert. Er ist ein junger Mann, der sich treiben lässt, aus Angst, aus Unsicherheit, aus dem unstillbaren Wunsch, irgendwo dazuzugehören. Doch anstatt sich seinen eigenen Ängsten zu stellen, verbirgt er sich lieber hinter stärkeren Persönlichkeiten.